Geschichte
1818 wurde erstmals vier Monate hindurch ein kleiner Teil der Innenstadt mit 25 Gaslaternen beleuchtet.
Ab 1842 dominierte die I.C.G.A . (Imperial Continental Gas Association) bei der Gasversorgung in Wien. Die Stadt Wien schloss zwischen 1845 und 1875 mit der I.C.G.A. insgesamt 3 Verträge über die Gasversorgung ab. Das Auslaufen des letzten dieser Verträge war mit 31. Oktober 1899 terminisiert.
Am 1. Mai 1865 wurde die Beleuchtung der Ringstraße in Betrieb genommen. Im September 1893 beschloss der Gemeinderat generell die Errichtung von kommunalen Gaswerken. Im selben Jahr wurde Ing. Theodor Herrmann mit der Erarbeitung eines Detailprojekts beauftragt. Er erarbeitete ein gänzlich neues Konzept: die zentrale Versorgung durch ein Großgaswerk.
Im Oktober 1896 wurde der endgültige Baukonsens zur Errichtung erteilt. Die Fertigstellung war durch das Auslaufen des Gasvertrages mit der I.C.G.A. am 31. Oktober 1899 gegeben. Der Bauleitung oblag nun die schwierige Aufgabe, innerhalb von drei Jahren nicht nur ein Großgaswerk zu bauen, sondern auch
das erforderliche Straßenrohrnetz und die öffentliche Beleuchtung herzustellen. Bereits am 28. Dezember 1896 konnte der erste Spatenstich vorgenommen werden.
Mit großem personellem und - aus heutiger Sicht - auch erstaunlich hohem technischem Aufwand wurde der Bau rasch vorangetrieben. So waren zum Beispiel beim Behälterbau in der stärksten Woche 1.630 Arbeiter eingesetzt.
Die Dachkonstruktion wurde sofort nach Vollendung des Bassinmauerwerks aufgesetzt und kontinuierlich mit dem Hochmauern des Behältermauerwerks bis zur endgültigen Gesimshöhe hochgehoben.
Für die Montage der Dachkonstruktion, die 143 Tonnen wog, benötigte man pro Behälter 29 Arbeitstage. Hebung und Aufmauerung des Mantels dauerten bei der einen Behältergruppe 84, bei der anderen sogar nur 72 Tage.
Mitte des Jahres 1898 konnten die Bauarbeiten bei allen vier Behältern abgeschlossen werden, am 17. Juli 1899 waren sie betriebsbereit. Auch die Errichtung der anderen Bauwerke und Anlagen verlief programmgemäß.
Am 25. Oktober 1899, noch vor dem gesetzten Termin, konnte die Gesamtanlage des damals größten Gaswerks auf dem europäischen Kontinent in Betrieb genommen werden. Durch den rasch steigenden Gaskonsum wurde in den folgenden Jahren die Anlage immer weiter ausgebaut.
Das Betriebsende der vier Gasometer war durch die Umstellung von Stadtgas auf das weitaus billigere Erdgas bedingt. Am 14. Juni 1985 wurde der Behälter B außer Betrieb gestellt, am 20. Mai 1986 die anderen drei Bauten.